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Neues zur Biographie von Emil (* 11. 9. 1930) und Walter Reis (* 13. 1. 1932)
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29 Juni 2025 11:38 - 29 Juni 2025 11:41 #1
von atminn
Neues zur Biographie von Emil (* 11. 9. 1930) und Walter Reis (* 13. 1. 1932) wurde erstellt von atminn
Die beiden Söhne Emil und Walter von Otto und Mina Reis kamen Anfang Mai 1941 von Niederstetten ins jüdische Waisenhaus nach Fürth in die Julienstr. 2. Als Grund wird angegeben, dass die jüdische Volksschule in Niederstetten geschlossen worden war.
Vom Waisenhaus in Fürth wurden sie nach einigen Monaten, im gleichen Jahr, wieder nach Niederstetten zurückgeschickt, wohl kurz bevor sie von dort aus am 28.11.1941 zusammen mit der Mutter und dem Bruder Julius (* 5. 11. 1936) nach Stuttgart und am 1. 12. 1941 weiter nach Riga-Jungfernhof deportiert wurden.
Da Emil und Walter keine Waisen waren, könnte ich mir vorstellen, dass neben der Schulbildung der damals 11- und 9jährigen Kinder evtl. auch der Umstand eine Rolle gespielt haben könnte, dass die Mutter Mina Reis zu dieser Zeit bereits seit August 1940 (Auswanderung Ehemann Otto) mit der Versorgung der drei Kinder allein in Niederstetten war. Nur die beiden ledigen Schwestern von Otto Reis waren da noch von der Reis-Famile am Ort, soweit mir bisher bekannt.
Da Mina Reis selbst ganz aus der Nähe von Fürth (Schwabach) stammte, kannte sie vielleicht die Einrichtung oder Personen des Waisenhauses in Fürth. Vielleicht bestand auch bei ihr die Hoffnung, dass von dort aus noch eine Ausreise der Kinder möglich wäre. Aber das ist natürlich nur eine nicht belegte Vermutung von mir, warum die Mutter die beiden Kinder vorübergehend ins Waisenhaus nach Fürth gab und nur der jüngsten Sohn Julius bei ihr blieb.
Ich stelle es mir für Emil und Walter damals nicht leicht vor, erst vom Vater und dann auch noch von der Mutter getrennt zu sein. Vom späteren Schicksal ganz zu schweigen.
Im Heimatbuch "650 Jahre Niederstetten" ist auf S. 329 ein Foto von Emil und Walter aus dem Jahr 1937 enthalten.
Auf der Homepage von "alemannia-judaica" werde die beiden zusammen unter der Nummer Nr. 268 unter den "Zöglingen der Waisenanstalt" der "Israelitischen Waisen-Anstalt in Fürth (Mittelfranken) - D/Fu2 aufgelistet.
Hier nur zwei der Quellen und Links zum Beleg für o. g. Aufenthalt von Emil und Walter im jüdischen Waisenhaus Fürth:
juedisch-in-fuerth.repositorium.gf-franken.de
www.geschichtsverein-fuerth.de
(Zuschrift von von Dr. Anette Feucht)
Vom Waisenhaus in Fürth wurden sie nach einigen Monaten, im gleichen Jahr, wieder nach Niederstetten zurückgeschickt, wohl kurz bevor sie von dort aus am 28.11.1941 zusammen mit der Mutter und dem Bruder Julius (* 5. 11. 1936) nach Stuttgart und am 1. 12. 1941 weiter nach Riga-Jungfernhof deportiert wurden.
Da Emil und Walter keine Waisen waren, könnte ich mir vorstellen, dass neben der Schulbildung der damals 11- und 9jährigen Kinder evtl. auch der Umstand eine Rolle gespielt haben könnte, dass die Mutter Mina Reis zu dieser Zeit bereits seit August 1940 (Auswanderung Ehemann Otto) mit der Versorgung der drei Kinder allein in Niederstetten war. Nur die beiden ledigen Schwestern von Otto Reis waren da noch von der Reis-Famile am Ort, soweit mir bisher bekannt.
Da Mina Reis selbst ganz aus der Nähe von Fürth (Schwabach) stammte, kannte sie vielleicht die Einrichtung oder Personen des Waisenhauses in Fürth. Vielleicht bestand auch bei ihr die Hoffnung, dass von dort aus noch eine Ausreise der Kinder möglich wäre. Aber das ist natürlich nur eine nicht belegte Vermutung von mir, warum die Mutter die beiden Kinder vorübergehend ins Waisenhaus nach Fürth gab und nur der jüngsten Sohn Julius bei ihr blieb.
Ich stelle es mir für Emil und Walter damals nicht leicht vor, erst vom Vater und dann auch noch von der Mutter getrennt zu sein. Vom späteren Schicksal ganz zu schweigen.
Im Heimatbuch "650 Jahre Niederstetten" ist auf S. 329 ein Foto von Emil und Walter aus dem Jahr 1937 enthalten.
Auf der Homepage von "alemannia-judaica" werde die beiden zusammen unter der Nummer Nr. 268 unter den "Zöglingen der Waisenanstalt" der "Israelitischen Waisen-Anstalt in Fürth (Mittelfranken) - D/Fu2 aufgelistet.
Hier nur zwei der Quellen und Links zum Beleg für o. g. Aufenthalt von Emil und Walter im jüdischen Waisenhaus Fürth:
juedisch-in-fuerth.repositorium.gf-franken.de
www.geschichtsverein-fuerth.de
(Zuschrift von von Dr. Anette Feucht)
Letzte Änderung: 29 Juni 2025 11:41 von atminn.
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