( ) Niederstetten, 1. Feb. (Gemeinderatssitzung). Im Eingang war ein Schreiben des Kultministeriums wegen eines Beitrages zum Bau eines Schulgebäudes. Bei einem dem Ministerium eingereichten Plan betragen die Baukosten mindestens 160 000 M. Das Kultusministerium bewilligt hierzu 50.000 M. Das ist für die derzeitige Finanzlage der Stadt viel zu wenig. Es soll nun der Plan eines kleineren Schulhauses angefertigt und eingereicht werden. Nach endgültigem Entschluß des Kultministeriums nach Erhalt des neuen Planes soll die Bürgerschaft in einer Versammlung über die Schulhausfrage unterrichtet werden. Der evangelische Ortsschulrat beantragt Einführung eines Werkunterrichtes und Bewilligung hierzu von 150 Mark. Der Antrag wird genehmigt. Weiter beantragt der evangelische Ortsschulrat Taggelder für die Mitglieder des Ortsschulrates, welche nicht Lehrer sind und ein und einer Konferenz angemahnt haben und ferner Unfallversicherung für die Schüler der evangelischen Volksschule unter Übernahme der Kosten auf die Stadt. Beide Anträge werden genehmigt und zugleich die Unfallversicherung der Schüler der katholischen und der israelitischen Volksschule übernommen. Ein vorläufiges Baugesuch für die Maschinenhalle in der Bahnhofstraße wird dahin beschieden, daß ein definitiv mit Plan eingereichtes Baugesuch nur dann Aussicht auf Erfolg hat, wenn der Unternehmer einen zweistöckigen Bau errichten will. Als stellvertretender Vorsitzender des Ortschaftsrats wird der Gemeinderat Bildhauer Schumm gewählt. – Von der Uebernahme des Rehhofes durch den neuen Pächter, Herrn Präuninger und dem Übernahmeprotokoll nimmt der Gemeinderat Kenntnis.

Vaterlandsfreund, 3. 2. 1929