() Niederstetten, 18. Febr. Das in der Münzgasse gelegene Wohnhaus des Herrn Maurermeister Gg. Grimm ging um den Preis von 13 000 RM in den Besitz von Fräulein Pfeiffer, Nürnberg-Spielbach, über.

() Niederstetten, 18. Febr. Nachdem die Kälte der vorigen Woche milderem Wetter das Feld geräumt hatte, erfolgte von gestern auf heute nacht ein Rückschlag auf 10 Grad Kälte.

Niederstetten, (Verpachtung). Am Samstag wurden hier die Güter des fürstlichen Hofes verpachtet. Auch hier machte sich die Geldnot bemerkbar. Es wurde die Hälfte, ja oft zwei Drittel unter dem alten Pachtpreis geboten. Für drei Hektar wurde ein Angebot von 20 M gemacht. Von einem Abgeben kann gar keine Rede sein, da die Güter mit Steuern höher belastet sind, als die gesamte Einnahme ausmacht. Die Güter sind in tadellosem Zustande. Das ist wieder ein Beweis, wie schwer die Landwirtschaft darnieder liegt.

() Niederstetten, 18. Febr. Der Gewerbeverein hielt im Gasthaus zum „Löwen“ seine gut besuchte Hauptversammlung ab. Vorstand Bäckermeister Hirsch begrüßte die Erschienen[en] und gedachte der Toten, welche durch Erheben von den Sitzen geehrt wurden. Hierauf gab Herr Hirsch einen Rückblick über das vergangene Jahr und erstattete über eine Notstandskundgebung des Handwerks in Heilbronn Bericht, bei welcher die zuständigen Stellen der Landesregierung über die schlimme Lage des Handwerks aufgeklärt wurden. Nur ein Drittel des Handwerks wären beschäftigt, dabei leide das Handwerk schwer unter Zinsdruck, Unkosten und Steuern. Man verlangte Schutz gegen die Syndikate, Warenhäuser und Einheitspreis[ge]schäfte. Ministerialrat Möller habe Berücksichtigung der Wünsche des Handwerks zugesagt. Nach dem Vorstandsbericht erfolgten die Berichte des Kassiers und des Schriftführers. Die Neuwahlen ergaben nur unwesentliche Aenderungen im Ausschuß. Das Arbeitsamt Mergentheim hatte in einem Schreiben wegen Berufsberatung zum Zwecke eines vollwertigen Nachwuchses an Handwerkern die Gewerbevereine zur Zusammenarbeit mit dem Arbeitsamt aufgefordert. An den programmäßigen Teil der Versammlung schloß sich eine rege Aussprache über Gemeindeangelegenheiten (Gewerbeschule und Krankenhaus). Der anwesende Herr Bürgermeister Schroth gab in allen Dingen erschöpfenden Ausschluß, so daß zu hoffen ist, daß diese Aussprache nicht fruchtlos bleibt.

(Vaterlandsfreund, Nr. 41, 19. 2. 1932)