* Niederstetten, 2. April. In einer Vollversammlung am letzten Freitag hatte der Gewerbeverein die Frage der Gewerbeschulverhältnisse als Hauptpunkt auf seiner Tagesordnung. Eine reichliche Aussprache darüber hatte schließlich zum Ergebnis, daß dem Ausbau der Schule und der Förderung der Fachklassen größte Beachtung zu schenken ist. Weiterhin soll auch das derzeitige Verhältnis zwischen den Gewerbeschulverbänden Niederstetten und Blaufelden bestehen bleiben, um den bereits erwähnten Forderungen in jeder Hinsicht Rechnung tragen zu können. – Iin diesem Zusammenhang wurde auch die Frage eines Schulhausnneubaus gestreift. Über die Dringlichkeit der Lösung dieser Frage dürfte im allgemeinen kein Zweifel mehr bestehen. Nur der Respekt vor den hohen Lasten, die der Gemeinde erwachsen (voraussichtlich ca. 10-12 000 M pro Jahr), kann noch etwas bremsen. Doch wie von berufener Seite zu hören war, wäre dies an sich keine stärkere Belastung des Gemeindehaushaltes, wie es auch in anderen Gemeinden in der ungefähren Größe der hiesigen der Fall sei. Zunächst soll ein Sachverständiger darüber gehört werden.
* Niederstetten, 2. April. Vom Kameradenbund der Ulmer Grenadiere war für Sonntagabend in der Postsaal zu einem Lichtbildervortrag eingeladen Herr Studiendirektor Henke aus Calw, ein ehemaliger Grenadier, zeigt eine Reihe eigene Aufnahmen neben solchen vom Flugzeug aus, die manchem alten Frontsoldaten die Ereignisse und Namen in die Erinnerung zurückrufen, mit denen er einstens eng verbunden war. Der Zweck des Kameradenbundes wird anläßlich des Grenadiertages am 2. und 3. Juni in Crailsheim seinen besonderen Ausdruck finden.
Vaterlandsfreund, 4. 4. 1928