Niederstetten, 10. Nov. Am vergangenen Samstag [4. November] hat die Ortsgruppe [der NSDAP] zu einer Wahlkundgebung in der Turnhalle aufgerufen, die besonders für die Landwirte gedacht war. Als Redner waren darum auch Pg. Landwirt Schühle-Wolfenbrück gewonnen. Der Besuch gerade von seiten der Landwirte, war derart gering, daß man annehmen mußte, die hiesige bäuerliche Bevölkerung hat den neuen Zeitgeist noch nicht erfaßt. Was besonders deutlich vom Ortsgruppenführer, Pg. Thomas, wie auch vom Hauptredner, der doch zu seinen Standesgenossen sprechen wollte, zum Ausdruck gebracht wurde. Beide waren der Auffassung, daß dieses Verhalten ein Einzelfall bleiben möge. Die Ausführungen des Redners fanden begeisterte Zustimmung. Er befaßte sich in der Hauptsache mit der Abstimmung am 12. November und warum mit "Ja", um kein Volks- und Vaterlandsverräter zu werden.

(Der Franke, Gerabronn, Nr. 264, 11. 11. 1933, S. 3)