() Niederstetten, 22. Nov. Unsere Gefallenen in Weltkriege wurden auch in unserer Stadt in würdiger Weise geehrt. In den Gotteshäusern der drei Konfessionen fanden Trauergottesdienste statt. Um 11 Uhr bildete sich vor dem Rathause ein höchst ansehnlicher Zug. Der Musik folgten alle Vereine mit umflorten Fahnen, die Vertreter der Konfessionen, der Stadtvorstand mit dem Gemeinderat, die Angehörigen der Gefallenen, die Beamtenschaft, ein Teil der Schuljugend und der größte Teil der Bürgerschaft. Vor dem Kriegerdenkmal sang der Männergesangverein ein stimmungsvolles Lied. Dann hielt Herr Bürgermeister Schroth eine Gedenkrede, welche durch den aus tiefster Ueberzeugung kommenden Vortrag und durch die Tiefe ihres Inhaltes gewaltigen Eindruck auf alle Zuhörer machte. In der Hoffnung, auf ein einiges, großes Deutschland, legte der Redner einen Kranz im Namen der Gesamtgemeinde an der Gedenkstätte unserer teueren Gefallenen nieder. — Mit dem gemeinsamen Gesang des Liedes: „Ich hatt' einen Kameraden“ schloß die Feier und wiederum unter Vorantritt der Stadtkapelle zog der Zug zum Rathaus zurück.

Vaterlandsfreund, Nr. 274, 23. 11. 1931