() Niederstetten, 26. Nov. Die Schwäbische Bilderbühne brachte uns am Sonntag den Naturfilm „Chang“. Der Besuch war sehr gut. Der Film führt uns in die Dschungeln Siams — Urwaldmenschen und wilde Tiere. Ein steter aufreibender Kampf um das Dasein spielt sich in den Dschungeln zwischen Mensch und Tier ab. Der Sieg wechselt, bald ist der Mensch Sieger, welcher persönlich mit der Waffe oder mit List durch Fallen den wilden Tieren zu Leibe geht oder das Tier bleibt Sieger, wie Chang — der Riesenelefant mit seiner Herde. Freilich am Schlusse wird auch Chang überwältigt. Die Naturaufnahmen sind gut, aber nicht überwältigend, die Charafteristik des Urwaldes kommt zu wenig zum Ausdruck, die Personen machen zu sehr den Eindruck von Filmschauspielern. Aber wenn es wirklich Siamesen sind, so soll ihnen ihre Intelligenz nicht zum Schaden gereichen. Jedenfalls ist der Film für unsere Jugend sehr empfehlenswert. — Auch in Gerabronn wurde der Film gegeben und wurde von den etwa 250 Zuschauern beifällig aufgenommen. Nachmittags fand eine Vorführung für Schüler statt.

Vaterlandsfreund, Nr. 280, 27. 11. 1929

Chang: A Drama of the Wilderness. USA 1927. Regie: Merian C. Cooper u. Ernest B. Schoedsack. Mehr siehe Wikipedia