() Niederstetten, 15. Juli. Es war kein großes, aber ein gemütliches und gelungenes Fest, welches gestern der Schützenverein Niederstetten aus Anlaß des Gausschießens der Kleinkaliberschützen hier abhielt. Im Hofgarten sammelte sich der Festzug. Die fremden und hiesigen Vereine zogen, begleitet von den fröhlichen Marschweisen der Stadtkapelle, nach dem im Vorbachtale idyllisch gelegenen Schießplatz. Dort angekommen ergriff der Vorstand des Schützenvereins Niederstetten, Herr Kaminfegermeister Weimer, das Wort. Er begrüßte herzlich die vielen fremden Gäste, darunter die Vertreter der Sportverbände. Im weiteren Verlauf seiner Rede nahm Herr Weimer Bezug auf die Zeitgeschehnisse, besonders auf den Schandfrieden von Versailles. Nach der Begrüßungsrede wurde eifrig dem Schießsport gehuldigt. Zahlreiche schöne Preise boten Anregung zu eifriger Betätigung. Nachstehend einige Resultate: Gruppenschießen: 1. Kirchberg, 128 Ringe, 2. Herrentierbach, 120| Ringe, 3. Billingsbach, 109 Ringe, 4. Wiesenbach, 108 Ringe. Gaufahne: Billingsbach 136 Ringe. Klassenschießen: 1. Saam-Kirchberg, 43 Ringe, 2. Geismann-Schwarzenbronn, 42 Ringe, 3. Kellermann-Schwarzenbronn, 41 Ringe, 4. Gebert-Weikersheim, 40 Ringe. Vergnügungsschießen: 1. Hartmann-Creglingen, 34 Ringe, 2. Hüttner-Wildenthierbach, 33 Ringe, 3. Ruck-Wachbach, 32 Ringe und Fach-Niederstetten, 32 Ringe. Nach der Preisverteilung zogen die Festteilnehmer geschlossen zur Stadt zurück. Abends traf sich die Jugend im Löwensaale, wo eine wohlgelungene musikalische Unterhaltung der Stadtkapelle das Fest beschloß. Das Fest war besonders auch vom Wetter begünstigt. Der Schützenverein, welcher sich außerordentlich um das Gelingen des Festes bemüht und alles auf das Beste vorbereitet hatte, darf auf den schönen Verlauf des Festes mit Stolz zurückblicken.

Vaterlandsfreund, Nr. 165, 16. 7. 1929