Spruchkammer Mergentheim. Der öffentliche Kläger
Bad Mergentheim, den 16. 7. 1947
Anwesend: Merker, Pollack
Betr.: Karl Hachtel, Hausmeister, Niederstetten, Bahnhofstr. 19. Az.: 33/32/1217
Es erscheint auf Vorladung Herr Karl Keim, Landwirt, Niederstetten, Torgasse 74 und erklärt:
Etwa im Jahre 1937 war ich bei dem Juden Hermann Braun mit dem Leeren der Abortgrube beschäftigt. Plötzlich kam Hachtel hinzu und sagte zu mir: "Ich solle sofort meine Arbeit einstellen, sonst würde er mich abführen lassen. Da ich fürchtete, das Hachtel seine Drohung in die Tat umsetzen würde, stellte ich meine Arbeit ein.
Ein anderes Mal war ich bei dem Juden Max Braun mit Holzspalten beschäftigt. Plötzlich kam wieder Hachtel hinzu und erklärte mir, ich solle sofort mit dem Holzspalten aufhören. Er fügte weiter hinzu, ob mir nicht bekannt sei, dass man für Juden nichts arbeiten solle, die Judenstinker sollen ihre Arbeit selbst verrichten. Da ich jedoch den Landjäger zuvor gefragt hatte, ob ich diese Arbeit ausführen dürfe und er dies bejahte, setzte ich meine Arbeit unbekümmert fort.
v. g. u.
Karl Keim

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.