Bayerisches Staatsministerium für Sonderaufgaben
Abtlg. VI: Internierungs- und Arbeitslager
München, den 9. Januar 1947
Entlassungsschein für Zivilpersonen aus dem Internierten Lager Moosburg
Hiermit wird bestätigt, dass der im Internierungslager Moosburg befindliche Karl Hachtel, 5 269 414, geboren am 1. 2. 93 in Riedbach, Krs. Crailsheim, zuletzt wohnhaft in Niederstetten, Krs. Mergentheim/Wttbg., Bahnhofstraße 19 seit 17. 4. 45 interniert war und aufgrund einer Entscheidung des Prüfungsbeauftragten entlassen worden ist. Entlassungsort: Niederstetten, Krs. Mergentheim/Wttbg.
Die Entlassung erfolgte wegen Aufhebung des automatischen Arrestes unter Bezug auf Usfet Ag. O 13.2. Gec. – Agd. Apo 757 vom 13. Juli 1946. Anordg. d. Staatsmin. f. S, über Entlassung der nicht unter autom. Arrest fallenden Personen.
Der Inhaber dieses Entlassungsscheins hat sich bei Ankunft in seinem Wohnort unverzüglich bei den deutschen Behörden gemäß den polizeilichen Meldevorschriften unter Vorlage dieses Scheins zu melden.
Der Inhaber dieses Entlassungsscheins ist darüber aufgeklärt worden, dass seine Freiheit von seinem jeweiligen Verhalten und der genauen Beachtung der geltenden Gesetze und Verordnungen abhängig ist.
Der Inhaber muss diesen Schein als Beweis seiner rechtmäßigen Entlassung bei sich führen. Der Schein ist im Falle einer späteren Verhaftung dem Verhaftungsbericht beizufügen.
Der Inhaber ist mit Lebensmitteln abgefunden bis einschließlich 8. Januar 1947.
Werlein, Lagerleiter, Internierungs- u. Arbeitslager
Angeschlossen werden die zunächst verfügbaren Unterlagen über den in vorstehendem Entlassungsschein Bezeichneten mit der Bitte um sofortige Eingangsbestätigung übersandt.