Niederstettener Roßmarkt
Die Niederstettener haben es sich lange überlegt, ob der Markt infolge der Kriegsverhältnisse abgehalten werden soll oder nicht. Denn darüber war man sich klar, daß der Mangel an Händlerpferden und die Schwierigkeit in der Versorgung der Gäste mit Speis und Trank, sowie die schlechten Verkehrsverhältnisse sich hemmend bei dem Markt zeigen werden. Nachdem jedoch 70 Händlerpferde angemeldet waren, wovon allerdings in letzter Stunde noch 40 ausgefallen sind, und nachdem auch das vorgeschriebene Feldküchengericht sichergestellt war, lag der Abhaltung des Marktes nichts mehr im Wege. Die Verlegung des Marktes wegen der Blaufelder Zuchtviehversteigerung hat sich zum Vorteil ausgewirkt. Bereits am Vortag waren Käufer von allen Gegenden vorhanden, die Bedürfnisse an Pferden konnten natürlich bei weitem nicht befriedigt werden. Außer den Käufen von Händlerpferden wurden auch noch Bauernpferde gehandelt. Rund 70 Pferde wurden der Prämiierungskommission vorgeführt. Das Ergebnis zeigt, daß besonders wenn man noch berücksichtigt, daß die Pferde auch teilweise von weiter Entfernung nach Niederstetten gebracht wurden, daß die Prämiierung bei den Pferdezüchtern einen guten Anklang gefunden hat. Die Prämiierungskommission bestand aus den Herren Dr. Späth, Bad Mergentheim, K. Zeiner, Neuhaus, Ludw. Zeller alt, Rot, und J. Bruder, Schirmbach. Es muß hier noch angeführt werden, daß Herr Zeller, Rot, zum 35. Male als Preisrichter bei der Prämiierung auf dem Niederstettener Roßmarkt anwesend war. Gewiß ein gutes Zeichen der Anhänglichkeit! Der Besuch des Marktes war begreiflicherweise nicht wie sonst, war aber den Verhältnissen entsprechend gut. Der übliche Umzug mußte ausfallen, nachdem keine Musikkapelle aufzutreiben war. Bei der Preisverteilung begrüßte Bürgermeister Weber die zahlreichen Marktbesucher und wies noch besonders auf die bestehenden Schwierigkeiten in der Abhaltung des diesjährigen Marktes hin. Nach der Preisverteilung verweilten die Marktbesucher noch einige Stunden bis in die Nacht hinein in Niederstetten, der Markt hielt also noch lange an. Wenn auch der diesjährige Markt ein "Kriegsmarkt" war, soweit er sich doch würdig in die Geschichte unseres bestbekannten Niederstettener Roßmarkes ein.
Ergebnis der Prämiierung: Gebrauchspferde:
Ia-Preis: Karl Dürr, Wermutshausen; Karl Beck, Wildentierbach, Wilhelm Markert, Pfitzingen; Georg Dilling, Rüsselhausen; Friedrich Gehringer, Rinderfeld.
Ib-Preis: Karl Stein, Lichtel; Friedrich Kellermann, Schrozberg, Wilhelm Horlacher, Blaufelden; Paul Löblein, Eichhof; Adam Weigel, Honsbronn.
IIa-Preis: Karl Kellermann, Könbronn; Gustav Köhn, Adolzhausen; Friedrich Münz, Hollenbach; Karl Balbach, Rinderfeld; Josef Metzger, Staigerbach; Friedrich Brenner, Heimberg; Georg Bach, Adolzhausen; Leo Wirth, Laudenbach; Wilhelm Schulz, Herrenzimmern; Luise Marquard Witwe, Wildentierbach; Friedrich Dinkel, Hirschbronn; Georg Wucherer, Heuchlingen; Karl Pratz, Kälberbach; Leonhard Rollmann, Oberndorf; Hermann Johann, Ermershausen; Ludwig Schlecht, Hollenbach; Leonhard Keller, Lichtel.
IIb-Preis: Wilhelm Hermann, Eichhof; Wilhelm Pflüger, Queckbronn; Friedrich Kellermann, Schrozberg; Fritz Rollmann, Streichental; Adolf Kraft, Adolzhausen; Fritz Gackstatter, Könbronn; Johann Schüßler, Adolzhausen; Johann Balbach, Ebertsbronn; Hermann Martin, Herrenzimmern; Wilhelm Pflüger, Queckbronn; Wilhelm Horlacher, Blaufelden; Georg Bach, Adolzhausen; Fritz Gackstatter, Könbronn; Fritz Möhrer, Simetshausen; Karl Herz, Niederstetten; Johann Balbach, Ebertsbronn.
IIIa-Preis: Theodor Schmidt, Niederstetten; Johann Oechsner, Laudenbach; Gottfr. Rothmer, Wolkersfelden; Leonhard Keller, Lichtel; Georg Wucherer, Heuchlingen; Wilhelm Hermann, Eichhof; Albert Dürr, Eichhof; Fritz Dreher, Herrenzimmern; Gottfried Rothmer, Wolkersfelden.
Fohlen.
I. Preis: Leonhardt Nied, Oberstetten; Martin Herrmann, Herrenzimmern; Friedrich Dinkel, Hirschbronn; Wilhelm Kraft, Adolzhausen; Karl Pratz, Kälberbach.
II. Preis: Friedrich Kellermann, Schrozberg; Adam Weigel, Honsbronn; Paul Löblein, Eichhof.
III. Preis: Adam Weigel, Honsbronn; Adolf Hermann, Eichhof; Wilhelm Hermann, Eichhof; Friedrich Ziegler, Adolzhausen; Karl Pratz, Kälberbach.
Familien.
I. Preis: Wilhelm Hermann, Eichhof. II. Preis: Adam Weigel, Honsbronn.

Tauber-Zeitung, 30. 1. 1942

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