Vom Niederstettener Rathaus
* Niederstetten, 24. April. Aus der Beratung mit den Ratsherren. Im Sammelschulgebäude wird die Unterklasse geweißt, die Gewerbeschule, das Ausweichlokal und soweit fehlend der Gang mit einer Wandverkleidung versehen. Zur Durchführung des Werkunterrichts werden die notwendigen Werkzeuge angeschafft. Für den Turnunterricht werden in der Turnhalle 2 Kletterstangen und eine Sprossenwand angebracht. – Der Gemeindebeitrag für die Schulklasse pro 1939 wird auf Grund eines Erlasses des gemeinschaftlichen Oberamts in Schulsachen neu festgesetzt. – Die Hauptsatzung der hiesigen Stadtgemeinde wird in der Weise abgeändert, daß an Stelle der bisherigen 6 künftig 8 Ratsherren tätig sein werden und zwar von Niederstetten 6 und von Sichertshausen und Ermershausen je einer. – Für das ausgeschiedene Mitglied der Reblauskommission Fr. Waldmann wird dessen Sohn Karl Waldmann bestimmt. – Der Holzverkauf aus den Stadtwaldungen brachte einen Erlös von rund 5500 M. – Zur Bedienung der Kartoffelkäferbekämpfungsspritze wird vom Bürgermeister Alfons Müller bestimmt. – Bei der Bezeichnung der hiesigen Stadtgemeinde sind immer noch die Mühlen als abgelegene Wohnplätze besonders bezeichnet. Nachdem die Mühlen keine abgelegenen Wohnplätze mehr darstellen, wird der Antrag gestellt, die seitherigen Bezeichnungen: Schneidemühle, Schloß-, Ziegel-, Kautzen- und Frickenmühle zu streichen. – Der Teufelshölzlesweg und seine Verbindungswege wurden vollständig neu in Stand gesetzt. – Die Ratsherren nehmen davon Kenntnis, daß der Bürgermeister als Verwaltungsaktuar in folgenden Gemeinden tätig ist: Oberstetten, Adolzhausen, Pfitzingen, Herrenzimmern und Rüsselhausen. – Neben der Teerung des Kelterplatzes werden verschiedene Ortswege im Lauf des kommenden Sommers geteert. – Nach vorheriger Besichtigung wird der Platz bei der Brücke gegen Vorbachzimmern als Bauplatz für die Dreschhalle und den Bulldogg abgelehnt. Als Bauplatz wird voraussichtlich der Platz hinter der Pumpstation in Frage kommen. – Als Begräbnisplatz für Familiengräber – Doppelgräber – wird auf Grund der Friedhofbesichtigung der Platz nördlich der Friedhofkapelle bestimmt. – An Stelle des Verstorbenen Gg. Dreher wird zur Reinigung des Leichenwagens der Totengräber Thürauf aufgestellt. – Zur Unterstützung der Bauern soll auch hier ein Landdienstlager eingerichtet werden. Die notwendigen Räume wird in dankenswerter Weise Fürst Albrecht zu Haltenbergstetten der Stadtgemeinde mietweise zur Verfügung stellen.– Eine kleine Wohnung in der fr. Schutzmannswohnung wird der Frau Wwe. Bussinger um monatlich 3 M. überlassen. – Die Motorlöschspritze mit dem notwendigen Zubehör wurde von der Firma Ziegler-Giengen geliefert. Die Abnahme erfolgte durch den stellv. Landesbranddirektor Fleck. Die Prüfung ergab keinen Anstand. – Die Haushaltssatzung für 1938 wurde von der Aufsichtsbehörde genehmigt. Erhoben werden bei Grundstücken 105 Prozent, bei landw. Grundstücken 145 Prozent und bei Gewerbebetrieben 350 Prozent der Meßzahlen.– Amtliche Schätzung von 10 früher jüdischen Anwesen.

Tauber-Zeitung, 25. 4. 1939

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