Niederstetten, 14. Febr. (Beratung des Bürgermeisters mit den Beigeordneten und Ratsherren.) Der Bürgermeister berichtete in der letzten Sitzung über das Ergebnis der Güterverpachtung. Der erzielte jährliche Pachtpreis mit rund 2600 RM. bleibt 1100 RM. gegenüber dem bisherigen Pachterlös zurück. Der Grund hiefür ist, daß einerseits der Pacht für die "Burgwiesen", die bisher zu teuer waren, um 50 Prozent zurückgegangen ist, und daß andererseits für die Heftenteile, die bisher um 15 RM. durchschnittlich jährlich verpachtet waren, nur noch durchschnittlich 8 RM. geboten wurden. Die Güterverpachtung wird vom Bürgermeister nicht genehmigt. Es erfolgt eine neue Verpachtung der Heftenteile und zwar in der Weise, daß wegen einer künftigen günstigeren Bewirtschaftung immer 2 Teile miteinander verpachtet werden. Bisher hatten die Pächter schon zum größten Teil 2 Teile gepachtet, die allerdings oft nicht. beieinander gelegen sind. — Im letzten Jahr hat die Stadtgemeinde die Kosten für den bei der Frühjahrsspritzung, der Obstbäume mitwirkenden Baumwart getragen. Auch in diesem Jahr werden diese Kosten wieder auf die Stadtkasse übernommen, künftig haben jedoch die Obstbaumbesitzer für diese Kosten selbst aufzukommen. — Der Pächter des städt. Gutshofes "Rehhof" hat den Antrag gestellt, die Dunglege entsprechend den heutigen Anforderungen zu vergrößern. Nachdem feststeht, daß die Dunglege viel zu klein ist, wird dieselbe unter gewissen Bedingungen, die der Pächter zu erfüllen hat, vergrößert. Eine Besichtigung des Gutshofes durch die Beigeordneten und Ratsherren wird in nächster Zeit stattfinden. — Zur Vergrößerung des Holzlagerplatzes und zur Schaffung einer besseren Zufahrt benötigen die Gebr. Jung das zwischen dem Lagerplatz und der Oberstetterstraße gelegene Grundstück des K. Blumenstock mit zusammen 3 Ar. Blumenstock ist zur Abtretung bereit, verlangt jedoch als Ersatz ein anderes Grundstück. Die Stadtgemeinde wird an Blumenstock von der Parz. Nr. 761/1 am Wehrkanal ein Grundstück in gleicher Größe abtreten. Den Kaufpreis mit 1 RM. pro Quadratmeter haben die Gebr. Jung zu tragen. — Anschließend wurden Verwaltungsangelegenheiten und Kenntnisnahmen erledigt.

Der Franke, 14. 2. 1938