Auf der Nordostfahrt des stv. Gauleiters durch den Bezirk
Friedrich Schmidt begeistert 2500 Volksgenossen des Kreises Gerabronn

* Gerabronn, 23. März. Erwachen - Aufbruch einer Nation! Vom wolkenlosen Himmel strahlt warme Frühlingssonne auf Menschen u. Fluren. Ueberall freudige Gesichter, begeisterte Jugend, gläubige, durch nichts in ihrem Vertrauen zu erschütternde Männer und Frauen; Fahnen grüßen, Girlanden und Wimpel überspannen die Straßen, auf denen der stellv. Gauleiter Schmidt mit seiner Begleitung durch die hohenlohisch-fränkische Heimat fährt. Von Hall kommend, wo er am Samstag mit Staatsrat Meinberg im überfüllten Neubausaal gesprochen hatte, traf er gegen 14 11 Uhr in
Rot am See
ein. Es war eine erhebende Feierstunde, als er inmitten zahlreicher Männer und Frauen unter freiem Himmel von den Dingen, die Deutschland und die Welt bewegen, aus gläubigem Herzen zu einer andächtig lauschenden Menge sprach. Spontan brach die Bevölkerung in ein Siegheil auf den Führer und Retter Deutschlands aus und dankbar klangen die Nationalhymnen in den Aether. Unter Heilrufen setzte sich die Fährt dann fort nach
Brettach,
dem Mittelpunkt der Landwehr. Fahnen an jedem Haus. Reitersturm, SA., SAR, SS., HJ., BdM. und NS.-Frauenschaft und Vereine hatten Aufstellung genommen. Ueber 500 Volksgenossen umsäumten den Platz. Marschmusik der Kreiskapelle leitete die Kundgebung ein, Gesang- und Chor der HJ. folgten u. nach dem Begrüßungschor des Gesangvereins hieß Ortsgruppenleiter Gehring den alten Kämpfer im Hohenlohischen herzlich willkommen. Begeistert empfangen spricht dann der stv. Gauleiter zu seinen Landsleuten. In klaren Linien legte der stv. Gauleiter den Sinn dieser Wahl und die Bedeutung des 29. März dar, der nicht nur eine Wende des deutschen, sondern des Geschickes der ganzen Welt bedeute. Er befaßte sich eingehend mit dem entscheidenden Schritt des Führers vom 7. März, geißelte in scharfen Worten die Haltung, die die ausländischen Staatsmänner stets deutschen Schritten und deutschen Vorschlägen gegenüber einnehmen und schälte überzeugend die Notwendigkeit der Wiedererrichtung der deutschen Souveränität im Rheingebiet heraus und zwar als Schutzwall gegen die Gefahr des Weltbolschewismus, der ganz Europa bedrohe. Diese Entscheidung habe gefällt werden müssen! Und wenn Adolf Hitler eine Entscheidung treffe, so stehe diese fest, jetzt u. in aller Zeit. Deutschlands Macht liege in seiner Einigkeit. Adolf Hitler sei der einzige Staatsmann, der wisse: Wenn er Ja sage, dann sage das ganze Volk Ja, u. wenn er Nein sage, dann sage das ganze Volk Nein! (stürmischer Beifall).
Adolf Hitler ist heute der stärkste Mann in Europa, weil wir etwas haben, das stärker ist als alle Armeen der Welt. Wir haben ein einig Volk, einen einzigen Glauben und einen einzigen Führer. (Lang anhaltender stürmischer Beifall). Noch nie stand ein Mann vor solchen Entscheidungen, wie Adolf Hitler in den letzten Jahren. Wir haben wieder eine Armee und haben Waffen; wir sind nicht mehr wehrlos. Das größte ist aber, daß ihr deutschen, Menschen, wie ihr hier seid, zusammengeschweißt seid wie ein einziger Volk. Wir haben recht und deshalb sind wir so ruhig. Ueber dem Recht von Locarno steht das Lebensrecht des deutschen Volkes und dieses Lebensrecht ist vom Herrgott selbst gegeben worden. Wir verlangen, daß wir in deutschen Landen die alleinigen Herren sind. Er sprach diesen Menschen aus dem Herzen, als er ausrief: Wir wollen gleichberechtigt sein mit den andern Völkern, weil wir glauben, daß wir ein genau so fleißiges und tüchtiges Volk sind wie die andern Völker. Nach einem Rückblick auf die großen und einzig dastehenden Leistungen nat.-soz. Staatsführung, appellierte er an das deutsche Gewissen, am 29. März seine Pflicht zu tun. Und er kann die Gewißheit haben, daß die Landwehrgemeinden der Stimme ihres Herzens folgen werden. Wuchtig brausten die Lieder der Nation über den Platz. Ein Vorbeimarsch vor dem stellv. Gauleiter und dem Kreisleiter beendigte diese Kundgebung. Dann gings in die Vaterstadt Fr. Schmidts, nach
Wiesenbach.
Hier schlugen ihm besonders dankbare Herzen entgegen. Zu seinem Empfang hatte jedes Haus Flaggenschmuck angelegt. Die Wiesenbacher sind stolz auf ihren Sohn, das spürte man und das sah man allen Gesichtern an. Viel Worte zu sagen konnte sich der Vertraute des Führers ersparen. Auf seine Wiesenbacher kann kann er sich verlassen. Ueberall streckten sich ihm Hände zum Gruß entgegen, ein Händedruck, ein Verstehen und Versprechen. Kurz sprach er von dem Wunder der Volkwerdung, von der Größe der deutschen Einigkeit, um das uns die Welt beneidet. Es rentiert sich wieder in Deutschland zu leben und zu arbeiten. Jeder Einzelne ist ein Teil dieser Gemeinschaft. Wir dürfen stolz sein, daß wir diese Zeit miterleben und dem Führer dienen dürfen, in ihm grüßen wir unser Deutschland. In das Sieg-Heil und das Deutschland- und Horst Wessel-Lied stimmte die vielhundertköpfige Einwohnerschaft mit heller Begeisterung ein. Eine besondere Ovation brachte dem stellv. Gauleiter die Hitlerjugend und der Bund deutscher Mädel dar. Auf 7 Lastwagen verteilt, durchfuhren sie am Sonntag den Bezirk und warben in ihrer eindringlichen Art für den 29. März. Plötzlich tauchten sie auch vor dem Elternhaus in Wiesenbach auf und brachten nach Sprechchören ihrem stellv. Gauleiter eine herzliche Huldigung dar. Rasch war die Zeit verstrichen; unter Abschiedsgrüßen und Heilrufen setzte sich die Wagenkolonne wieder in Bewegung in Richtung Schrozberg. In
Lindlein und Schmalfelden
war kurzer Halt. Die Bauern begrüßten den stellv. Gauleiter. Kurz sprach er vom Sinn und der Bedeutung der Wahl zu ihnen: Er unterhält sich mit Bauern, Veteranen. Frauen und Kindern, und alle bestätigen sie ihm auf ihre treue Art mit leuchtenden Augen das restlose Vertrauen zum Führer und seinem Werk, und die Bereitschaft, sich bei der kommenden Wahl wie ein Mann hinter den Führer zu stellen. Rasch war
Schrozberg
erreicht. Die NS.-Formationen und eine Hundertschaft des Arbeitsdienstes hatte vor dem Ort Ausstellung genommen. Mit klingendem Spiel ging der Marsch zum Marstallgebäude zur Großkundgebung für den Führer. 600-700 Volksgenossen waren versammelt. Sprechchor, Musik und Liedtois leitete die Feierstunde ein, 6-700 Volksgenossen konnte Kreisleiter Niklas begrüßen. Mit Heilrufen und Händeklatschen wurde stellv. Gauleiter Schmidt empfangen. In zündender Rede riß er die Menschen zu Beifallsstürmen hin. Deutschland ist entschlossen, sich unter keinen Umständen als ein minderwertiges Volk behandeln zu lassen. Der formelle Beschluß des Völkerbundsrates läßt uns kalt, denn das Schicksal eines Volkes läßt sich nicht in starre Paragraphen einzwängen. Die Tat des Führers vom 7. März war eine grundlegende Entscheidung für den Frieden der Welt. Dieser Schritt war notwendig und nichts wird uns bestimmen können, ihn irgendwie wieder rückgängig zu machen. Die fremden Staatsmänner müssen endlich erkennen, daß das Deutschland des Führers nicht mehr das Deutschland der Novemberrepublik ist. Die Zeit der Diffamierung ist vorbei. Wenn die fremden Staatsmänner noch nicht begriffen haben, daß der Versailler Vertrag für Deutschland nur noch ein Fetzen Papier ist, so weiß es bei uns jedes Kind. Die Welt soll begreifen, daß wir im eigenen Land selbst Ordnung halten können. Wir brauchen hierzu keine fremden Soldaten. Wir stellen das Lebensrecht des deutschen Volkes höher als alle Paragraphenreiterei der Völkerbundsjuristen (stürm. Beifall). Mit Nachdruck betonte der Redner, daß in der Einheit und Geschlossenheit der deutschen Nation die stärkste Friedensgarantie liegt. Wenn Deutschland einig bleibt, dann können wir allen Stürmen ruhig entgegensehen. Jetzt ist es aus mit der Methode, auf Deutschland herumzutrampeln. Wir sind unter allen Umständen entschlossen, uns nicht einschüchtern zu lassen und unsere Freiheit, unsere Sicherheit und unsere Lebensrechte bis zum letzten zu verteidigen. Das ganze deutsche Volk ist heute zur Hausmacht des Führers Adolf Hitler geworden. Auch diese Kundgebung war ein einziges, machtvolles Bekenntnis zum Führer, zur Ehre und zur Gleichberechtigung der Nation, und der Redner war nur der Sprecher seiner Hörer, der das in Worte kleidete, was unausgesprochen jeder in seinem Herzen trägt. Nicht endenwollender Jubel beschloß diese machtvolle Kundgebung. Das Gelöbnis des Ortsgruppenführers Pg. Binder war ein Versprechen aller, am Wahltag die nationale Pflicht zu erfüllen. Nach einem Vorbeimarsch der Formationen setzte sich die Triumphfahrt fort.
Oberstetten
ließ es sich nicht nehmen, dem stellv. Gauleiter auf der Durchfahrt den Willkomm zu entbieten. Auch hier gläubige Menschen, fest entschlossen und dankbaren Herzens dem Führer zu folgen. In rascher Fahrt war
Niederstetten
erreicht. Auch hier waren die NS.-Formationen zur Begrüßung angetreten. In der überfüllten Turnhalle empfängt den Redner die SS.-Kapelle Ellwangen, die am Abend ein Konzert gab. Ungeheure Spannung und Begeisterung herrscht. Nicht alle finden Einlaß in der Halle, die Rede wird durch Lautsprecher ins Freie übertragen. Begeisterung löst die Begrüßung durch den Kreisleiter aus. "Der Frontsoldat kennt den Krieg und erhält den Frieden". Dieser Satz auf dem großen Spruchband bildet auch hier den Kernpunkt der zündenden Ausführungen. Alle kennen die Marschrichtung, trotzdem sind sie da, die vielen Menschen. Durch ihre blose Anwesenheit bekunden sie heute und auf allen Kundgebungen jetzt schon ihre Stimme für Adolf Hitler. Wie in den vorangegangenen Versammlungen, so gibt der Redner auch hier in seiner groß angelegten Rede ein umfassendes Bild der heutigen weltpolitischen Lage und eine weittragende Schau der gegenwärtigen und zukünftigen Entwicklung der deutschen und europäischen Politik. Die Sprache des Volksmanns und Volksführers Adolf Hitler sei wohl den Diplomaten und Staatsmännern ein Aergernis, den Völkern aber eine aufrüttelnde Botschaft. Im Herzen Europa: stehe als Lenker eines 67-Millionen-Volkes ein Führer, der es ablehne, Diktator zu sein. Die drei Jahre seit der nat.soz. Machtergreifung seien von einzigartiger geschichtlicher Bedeutung und geben die Voraussetzungen ab für eine Entwicklung in die Jahrhunderte und Jahrtausende. Heute sei Deutschland und der Führer zum Garanten des europäischen Friedens u. der abendländ. Kultur überhaupt heraufgewachsen. Die Bannung der europäischen Gespensterfurcht sei nur durch die zusammengeballte Wucht des deutschen Volkswillens noch möglich. Der stellv. Gauleiter stellte in großen Zügen die gewaltigen, unvereinbaren Prinzipien heraus, die heute Europa und die Welt beherrschen: das völkische Prinzip der Blutsverbundenheit und das anarchische Prinzip des Weltbolschewismus. Dieses weltpolitische Entweder-oder sei eine Entscheidung, vor die jedes einzelne Volk als vor seine Lebensfrage gestellt werde. In der Schaffung der Einheit aller Deutschen auf der Grundlage der Bluts- u. Brotgemeinschaft sei die Grundlage für diese auf Jahrhunderte bestimmten Wirkungen gelegt. Die Erfüllung und die Sinngebung einer zweitausendjährigen unglückseligen und zerrissenen deutschen Geschichte liege heute vor Augen des gesamten Volkes, in dem der Allmächtige den Führer als sichtbaren Vollstrecker seines Willens dem deutschen Volke gesandt habe, den Führer, der die innerste Sehnsucht des ganzen Volkes erfülle.
Mit tosendem Beifall wurden die Ausführungen Pg. Schmidt's über das Gesetz des gleichen Blutes, auf dem allein der Frieden Europas aufgebaut werden könne, aufgenommen und über den Begriff des ewigen Deutschland. Solange ein deutscher Bauer am Pflug, ein Arbeiter hinter der Werkbank stehe, solange Deutschlands Jugend singend über Wiesen und Felder marschiere, solange deutsche Mütter Kinder gebären, solange werden wir vom ewigen Deutschland sprechen. Deshalb sei sich jeder Deutsche seiner Pflicht am 29. März bewußt, auf daß die Welt sehe, daß es nichts Höheres, nichts Stärkeres gebe als ein einiges, freies Volk. Immer wieder wird die Menge zu Beifallskundgebungen hingerissen, als der Redner von den Großtaten der letzten 3 Jahre spricht, als er den Sieg der Saar, die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht streift. So werde, führt d. stellv. Gauleiter unter jubelndem Beifall aus, der 29. März 1936 eine gewaltige Manifestation des geschlossenen deutschen Volkswillens vor aller Welt sein, die dem Führer die Möglichkeit gibt, das deutsche Schicksal und damit das Schicksal Europas zu meistern. Die Nationalhymnen und nicht endenwollender Beifall beschloß die wahrhaft erhebende Kundgebung deutschen Volkswillens. Unter dem Beifall und Heilrufen verließ dann Pg. Schmidt den Bezirk, um abends in Weikersheim und Mergentheim zu den dortigen Volksgenossen zu sprechen. Es waren erhebende Stunden, diese Fahrt durch unsere Heimat, überall Begeisterung, freudige Einsatzbereitschaft und der Ausdruck großer Volksgemeinschaft. Unserem stellv. Gauleiter auch an dieser Stelle zusammenfassend aller Dank in einem Sieg-Heil.

Der Franke, Nr. 70, 24. 3. 1936