i-i. Niederstetten. Wenn man die Gemeinden des Bezirks mit kritischem Blick mustert, so fällt einem die Stadtgemeinde Niederstetten angenehm auf. Hier blüht ein gesunder Fortschrittswind die Segel. Diesen Eindruck bekam man erst neulich wieder, als die Frage des 8. Schuljahres noch einmal zur Behandlung kam. Die Stadt hat schon im Herbst die freiwillige Einführung des 8. Schuljahres beschlossen und hat diesen Beschluß trotz der leidigen Tatsache, daß die Befreiungsgesuche ausnahmslos genehmigt wurden und obwohl auch Niederstetten wirtschaftliche Gründe gegen das achte Schuljahr hätte ins Feld führen können, vor kurzem wiederholt u. erneut einstimmig gefaßt. Das war eine herzerfrischende Tat des Fortschritts. Alle Achtung! – Die Stadtgemeinde Niederstetten hat auch sonst ihren weltanschaulichen Blick. Man denke nur an die Einrichtung der Wasserleitung, an die geschmackvolle Renovierung des Rathauses, an die Durchführung der Vorbachkorrektion, an die Erweiterung der Turnhalle, an die Bestrebungen einer Postverbindung zwischen Mulfingen und Niederstetten herzustellen. Ein idealer Schulhausneubau wird bald die Werke des Fortschritts krönen. Ein Glückauf der Stadtverwaltung Niederstetten und dem Stadtvorstand.

Vaterlandsfreund, 1. 3. 1928