* Niederstetten, 22. Jan. Bei der gestern stattgefundenen Ziehung der Pferdemarktlotterie entfielen die ersten 12 Gewinne auf nachstehende Nummern. Die amtliche Liste wird in der nächsten Ausgabe veröffentlicht. 1311 (Pferd), 1857 (Fohlen), 4199, 4447, 4919, 1345, 4731, 3343, 3261, 1852, 2095, 4521 (vorbehältlich).

n. Niederstetten, 22. Jan. Der landw. Hausfrauenverein Niederstetten folgte d. Einladung seiner Vorsitzenden, Frau Ziegler-Frickenmühle zur ersten Monatsversammlung im neuen Jahr besonders zahlreich. Auch die Mitglieder der Ortsgruppen aus der Umgebung waren sehr gut vertreten. Die Freude über das Zusammensein nach längerer Pause war allen Anwesenden deutlich anzuerkennen. Im Mittelpunkt der Tagesordnung stand ein Vortrag von Herrn Landwirtschaftsinspektor Heege aus Blaufelden über die künstliche Düngung von Feld u. Garten. Der Redner ging davon aus, daß die großen Lasten, die auf den landw. Betrieben ruhen, gebieterisch eine Steigerung der Erträge der Felder fordern. Der grundlegende Weg dazu sei sachgemäße Düngung. Klar und überzeugend wies Herr Heege dies noch an der Hand von einfachen und einleuchtenden Beispielen aus dem Gebiet der täglichen Erfahrung. Er machte es den Frauen zur Pflicht, ihr volles Interesse der Düngung der Felder zuzuwenden und ihren Männern in dieser Frage Verständnis entgegenzubringen. Der Redner gab genaue Anweisung darüber, welche Düngemittel je nach Zeit, Bodenbeschaffenheit und Art des Samens angewendet werden müssen. Dann ging er auf die Gartendüngung über. Hier fühlten sich die Zuhörerinnen erst recht auf ihrem eigenen Gebiet; denn die Kleinarbeit des Gartens ist ja immer und vor allem der Frau und zwar nicht nur der Landwirtsfrau vorbehalten gewesen. Was Herr Heege gerade über die Gartendüngung ausführte, wurde darum mit besonders lebendigem Interesse entgegengenommen. Die Dreiteilung des Gartenlandes bei der Düngung, die Unterscheidung zwischen Düngemitteln, welche vor allem das Wachstum oder den Früchteansatz oder die Widerstandskraft der Pflanzen gegen Schädlinge fördern, der Unterschied der Pflanzen in ihren Nahrungsbedürfnissen, die Verschiedenheit des Wertes der Stallmist-, Kompost- und Kunstdüngung und die Notwendigkeit ihrer gegenseitigen Ergänzung wurden an anschaulichen Beispielen erläutert und überzeugend dargelegt. So schloß sich denn an den Vortrag eine lebhafte Aussprache an. Frau Stadtpfarrer Hahn dankte dem Herrn Redner mit warmen Worten. Auch konnte sie der Versammlung mitteilen, daß der Vortrag, dessen wertvolle Einzelheiten dem Gedächtnis nicht alle eingeprägt werden konnten, in der "Landw. Hausfrau", der Vereinszeitung der L. H. V., gedruckt erscheinen werde, was mit Freuden aufgenommen wurde. Selten hat ein Vortrag in unserem Verein so angeregt, wie der heutige und die Versammlung, von der Gastgeberin, Frau Schindwolf, aufs beste mit Kaffee und Kuchen bewirtet, ging sehr befriedigt auseinander.

Vaterlandsfreund, 23. 1. 1927