* Niederstetten, 27. Okt. Der Gemeindeverband Elektrizitätswerk Hohebach lud zum gestrigen Abend in das Gasthaus z. Löwen ein, um in einigen Vorträgen den zahlreich erschienen einerseits Aufklärungen über den einzuführenden Grundgebühren Tarif zu geben und andererseits die Verwendung der elektrischen Energie im Haushalt praktisch zu demonstrieren Herr Stadtschultheiß Schroth, Gemeindeverbandsvorsitzender und der Leiter des Abends, erläuterte nach herzlichen Begrüßungsworten den Sinn und Zweck des Verbands, um dann Herrn Ingenieur Roesler das Wort zu dem neuen Tarif zu erteilen. An Hand verschiedener Beispiele erklärte Herr Roesler eingehend die Wirkungen desselben. Den Ausführungen ist im Wesentlichen zu entnehmen, daß die neuen Stromtarife darauf abzielen, bei größeren Verbrauch möglichst verbilligten Strom liefern zu können. Nachdem Herr Roesler die aufgestellten Apparate für Koch-, Heiz-, Wärme- und Heilzwecken usw. in ihrer Verwendungsmöglichkeit vorgeführt hatte, kam Frau Obereich-Berlin zu Wort. Frau Obereich verstand es, in beredten Worten den "Elektro-Oekonom" zu explizieren in seiner Verwendungsmöglichkeit als Koch-, Brat- und Backapparat. Die gereichten Kostproben bestätigten die Worte glänzend. Und wenn die Referentin glaubt, sagen zu dürfen, die elektrische Küche ist die Küche der Zukunft, so ist es ganz recht und nett, doch wird inzwischen noch manches Herdfeuer brennen. Ja, wenn einmal die Zeit gekommen ist, daß man keine Grundgebühr und noch wesentlich billigere Strompreise bezahlt, dann wird das goldene Zeitalter der elektrischen Hauswirtschaft anbrechen. Wollt's Gott, daß dies nicht mehr allzuferne ist! Nach Erledigung einiger Anfragen schloß nach einigen Ausführungen unter Worten des Dankes an den Vortragenden der Vorsitzende die Versammlung.

Vaterlandsfreund, 29. 10. 1926