= Niederstetten, 5. Sept. Am vergangenen Sonntag fand hier die Jahresversammlung der evangelischen Jungfrauenvereine des unteren Bezirks und aus den benachbarten Orten der angrenzenden Oberamtsbezirke statt, die trotz des schlechten Wetters noch gut besucht war. Eingeleitet durch ein Festgottesdienst in der Stadtkirche, bei welchem außer dem Ortsgeistlichen noch ein Missionar Fischer aus Stuttgart sprach, folgte in der Turnhalle der gesellige Teil der Versammlung. Hier wechselten Reigen und Gesänge mit Ansprachen. Im Vordergrund der Darbietungen stand das Festspiel des hiesigen Jungfrauenvereins, wobei der Leiterin, Frau Stadtpfarrer Hahn, dankend gedacht werden muß. Herr Stadtpfarrer Hahn-Niederstetten sprach über Ziel und Wesen der Jungfrauenvereine. Die Ausführungen des Redners gipfelten darin, daß die ganze Bewegung auf religiöser, nationaler Grundlage aufgebaut, ein Geist durchweht, der sich am besten in dem alten Jahn'schen Wahlspruch "frisch, fromm, fröhlich, frei" ausdrücken lasse. Manch guter Rat wurde den christlichen Jungfrauen noch mit auf den Weg gegeben. Besonders Frl. Dänzel aus Stuttgart hatte mit ihrem Thema: "Wie feiern wir Sonntag" soviel Lebenserfahrung und Lebensweisheit der weiblichen Jugend zu erzählen, daß wohl alle Teilnehmerinnen mit neuem Mut und Lebensfreude, seelisch gekräftigt den Ort der Tagung verließen, um noch lange an all dem zu zehren, was sie haben hören und sehen und erleben dürfen.

Tauber Zeitung, 6. 9. 1924

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