= Niederstetten, 22. April. Der Hohenloher Turngau veranstaltete am gestrigen Ostermontag unter Leitung seines Gaujugendwartes eine Turnerjugendstaffel. Diese nahm ihren Weg von Niederstetten über Laudenbach, Weikersheim nach Mergentheim und wieder zurück und weiter über Schrozberg, Blaufelden, Gerabronn, Kirchberg nach Rot am See und auf demselben Weg wieder zurück nach Niederstetten. Trotz der ungünstigen Witterungsverhältnisse wurde die 120 Kilometer lange Strecke in 7 Stunden 30 Minuten durchlaufen, was an sich eine sehr beachtenswerte Leistung von Jugendturnern darstellt. Aber nicht nur von turnsportlichen Standpunkt aus sind solche Streckenläufe zu beurteilen, sondern mehr noch vom gesundheitlichen Werte aus. Und gerade das letztere ist es, was die deutsche Turnerschaft mit ihrer Tätigkeit beabsichtigt, den Segen geregelter Leibesübungen in weite Volksteile zu tragen. Nur wird so mannigfach der Wert und die Bedeutung von Turnen, Spiel und Sport nicht genügend verstanden. Vor allem zielt die Turnerschaft auf die Jugend ab, die heute dabei ist, sich ihren Himmel selbst zu zertrümmern. Sie ist wie eine Glocke, die nicht weiß, soll sie zum Frührot oder zum Abend läuten. Doch lebt in ihr die Sehnsucht, aus den Verzerrungen unserer Zeit herauszukommen und hineinzuwachsen in die Zusammenhänge eines reinen, unverdorbenen Volkstums. Die Jugend wird den Weg der Erneuerung finden, wenn sie sich tätig in die Reihen der Turnerschaft stellt.

Tauber-Zeitung, 23. 4. 1924

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