Stimmen zur Wahl.
(Außer Verantwortung der Redaktion.)
( ) Niederstetten, 21. April. Mit der Versammlung des deutschnationalen Rechtsblockes erfolgte heute hier der Auftakt zu den kommenden Wahlen. Der Kandidat dieser Parteien, Herr Tapeziermeister Fischer-Stuttgart, stellte sich den Wählern vor. – Die Versammlung im Löwensaale war gut besucht. – Herr Fischer entwickelte das aus vorhergehenden Preßberichten bekannte Programm der Rechtsparteien. Insbesondere tadelte er die Wirtschaftspolitik und Erfüllungspolitik und die daraus erwachsenen hohen Steuern der seit dem Kriege tätigen Regierungen. Er gab aber keine Wege an, welche zur Besserung führen könnten und schloß seine Ausführungen damit, daß auch im Falle eines Rechtssieges man nicht auf schnelle Besserung hoffen könne. – Sehr anregend und fast aufregend gestaltete sich die Diskussion. Der Streit zwischen den Diskussionsrednern und dem Referenten drehte sich um die Frage, ob der verlorene Krieg und die Kriegswirtschaft einerseits (so sagten die Diskussionsredner) oder die Nachkriegspolitik das Volk ins Elend gestürzt haben. – Außerdem behauptete ein Diskussionsredner, daß die Programmrede des Referenten nicht mit den Taten der Partei übereinstimmten. Da Herr Fischer durch eine weiter angesetzte Versammlung in Blaufelden in der Zeit sehr eingeengt war, mußte die Versammlung vorzeitig geschlossen werden. Leiter der Versammlung war Herr Rentamtmann Sander, welcher an den Herrn Referenten Worte des Dankes richtete.

Tauber-Zeitung, 23. 4. 1924

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