= Niederstetten, 2. März. Der Hohenloher Gausängerbund hielt am gestrigen Sonntag im Gasthof zur Post hier seine Delegiertenversammlung. Der Gau zählt zurzeit 59 Vereine mit nahezu 1500 Sängern. 38 Vereine waren durch Abordnungen vertreten. Unter der zielbewußten Leitung des Bundesvorstandes, Herr Apotheker Mayerhausen-Niederstetten, nahmen die Verhandlungen einen würdigen Verlauf. In angeregter Debatte fanden eine Reihe von Anträgen vonseiten der Gauvereine und des Musikausschusses ihre Erledigung. U. a. hatte der Verein "Harmonie"-Ettenhausen angeregt, der Gau wolle seinen Austritt aus dem Schwäb. Sängerbund aus verschiedenen Gründen erklären, wobei es den einzelnen Gauvereinen unbenommen bleiben soll, ob sie Mitglied des Schwäbischen Sängerbundes sein wollen. Dieser Antrag wurde aus taktischen Gründen zurückgestellt. Dem Liederkranz Blaufelden wurde das Gauliederfest 1926 übertragen. Der Gau wird Aufwendungen machen für einen Dirigentenkurs, der in Bälde stattfinden soll. Die Gauliederfeste sollen in Zukunft eine andere Ausgestaltung erfahren, und zwar dadurch, daß ein großes Festkonzert eingelegt werden soll, um dem deutschen Liede besondere Geltung zu verschaffen. Die Neuwahlen brachten einige Aenderungen. Der bisherige Vorstand, Herr Apotheker Mayerhausen, war zu einer Wiederwahl nicht zu bewegen. An seine Stelle wurde Herr Schultheiß Striffler-Vorbachzimmern gewählt. Herr Oberl. Künzel-Niederstetten als Gaudirigent u. Hr. A. Zink-Niederstetten als Gaukasier u. -Schriftführer wurden wiedergewählt. Dem Musikausschuß wurden zugewählt die Herren Hauptlehrer Grobe-Jagstheim und Chordirigent Fleckenstein-Mergentheim. Die nächste Delegiertenversammlung soll in Crailsheim stattfinden. Die Vereine Altenmünster und Lendsiedel sind dem Gau beigetreten. Der Vorsitzende schloß die Versammlung mit dem Wunsche, die heutigen Verhandlungen mögen sich zum Segen und zur Weiterentwicklung des Hohenloher Sängergaues auswirken.
Tauber-Zeitung, 3. 3. 1925